Welcher Umgang mit Altlasten ist wirklich nachhaltig? Roche verfolgt den Ansatz, Altlasten abhängig von den vorherrschenden hydrogeologischen Gegebenheiten möglichst vollständig und innerhalb einer Generation zu beseitigen. Mit dem Sanierungsprojekt Kesslergrube hat Roche gezeigt, wie heute gehandelt werden kann, um kommenden Generationen keine Altlasten aufzubürden. Roche spricht nicht nur über Nachhaltigkeit, wir handeln auch konsequent danach. Der Aspekt der Nachhaltigkeit nimmt in der Unternehmensphilosophie sowie in der täglichen Arbeit unserer Mitarbeitenden eine zentrale Rolle ein.

Der Umgang mit Abfällen und Altlasten hat sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend verändert. Früher war es üblich, Hausmüll und Abfälle jeglicher Art in Deponien zu entsorgen. Dies geschah auch bei der Sanierung der Altablagerung Kesslergrube in Grenzach-Wyhlen. Auf dem Gebiet der Kesslergrube wurden zwischen 1913 und 1969 mehrere Kiesgruben angelegt und ab den 1950er Jahren bis 1976 als Mischdeponie genutzt und währenddessen mit Erdaushub, Bauschutt, Hausmüll und Abfällen der chemisch-pharmazeutischen Industrie wieder verfüllt. Gleichzeitig rückten die Schattenseiten wirtschaftlicher Fehlentwicklungen zunehmend in den gesellschaftlichen und politischen Fokus und führten zu einem Umdenken: Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen erhielt ein stärkeres Gewicht. 2011 wurde behördlich entschieden, dass die Deponie Kesslergrube saniert werden müsse.

Für Roche stand dabei von Beginn an fest, dass Sanierungsmethode und Umsetzung nachhaltig sein müssen. Die Schadstoffquellen und das belastete Erdreich sollten für den Schutz der kommenden Generationen vollständig und dauerhaft entfernt werden. Aus diesem Grund hat sich Roche für einen kompletten Aushub ihres Bereichs der Altablagerung Kesslergrube und eine externe thermische Behandlung des ausgehobenen Materials entschieden.

Roche war verantwortlich für die Sanierung des westlichen Teils der Kesslergrube, dem sogenannten Perimeter 1. Darüber hinaus entschied sich Roche freiwillig, auch den angrenzenden Teil von Perimeter 3 als zusätzliches Engagement in die Sanierung miteinzubeziehen.

In der Praxis bedeutete dies, dass die Schadstoffquellen und das belastete Erdreich komplett und dauerhaft aus der Kesslergrube entfernt wurden. Der Aushub wurde anschließend thermisch behandelt. Heute geht vom sanierten Teil der Kesslergrube keine Gefahr mehr für Mensch und Umwelt aus. Weiter trug Roche dazu Sorge, die Belastungen während der Sanierungsarbeiten für die Gemeinde und die Einwohner:innen so gering wie möglich zu halten. Nachdem das Gelände für eine industriell-gewerbliche Nutzung vorbereitet wurde, erfolgt 2024 die Renaturierung des angrenzenden Rheinufers.

Um Mensch und Umwelt bereits während der Sanierungsarbeiten zu schützen, ließ Roche eine luftdichte und schallgedämmte Einhausung bauen. In dieser Halle fand nicht nur der Aushub, sondern auch die Befüllung der Spezialtransportcontainer statt, mit denen das ausgehobene Erdmaterial zur thermischen Behandlung abtransportiert wurde. So konnte verhindert werden, dass Schadstoffe in die Umwelt gelangten. Zudem konnten aufgrund der besonderen Bauweise der Halle die Lärm-, Staub- und Geruchsbelästigungen für die Anwohner:innen und Anrainer:innen auf ein Minimum reduziert werden. Dieses Vorgehen führte gleichzeitig zu einer hohen Akzeptanz der Sanierungsmaßnahmen in der direkten Nachbarschaft der Baustelle.

Das gesamte Logistikkonzept der Sanierung, vom Aushub bis zur Entsorgung, wurde unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit geplant und umgesetzt. Ziel war es, die Emissionen für Mensch und Umwelt so weit wie möglich zu reduzieren. So erfolgte der Abtransport der befüllten Spezialtransportcontainer in der Regel per Schiff und Bahn zu den thermischen Behandlungsanlagen in Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Auch der Rücktransport der leeren Container erfolgte auf demselben Weg. Damit entfiel ein wesentlicher Teil der LKW-Fahrten durch die Gemeinde Grenzach-Wyhlen.

Roche setzte konsequent auf den Ansatz der Kreislaufwirtschaft. Dank entsprechender Anstrengungen ist es Roche gelungen, für die Halle, Anlagenteile, die Baucontainer sowie einen großen Teil der verwendeten Geräte und Baumaschinen eine neue Verwendung, oft auch in der Region, zu finden.

Im Spätsommer 2015 erfolgte der offizielle Spatenstich für die Sanierung. Neben dem Sanierungsgelände entstand ein Containerdorf mit einer Schwarz-Weiß-Schleuse, Büros und Besprechungsräumen für die Bauleitung sowie ein Besucherzentrum. Bevor der Aushub beginnen konnte, wurden bis Ende 2017 umfangreiche Vorbereitungsarbeiten durchgeführt. Für den späteren Abtransport des belasteten Materials per Schiff wurde ein temporärer Schiffsanleger erstellt. Eine Abwasser- und eine Grundwasserreinigungsanlage waren für den Sanierungsbetrieb genauso Voraussetzung, wie der Bau einer Bohrpfahlwand, welche die Baugrube sicherte und gleichzeitig Fundament für eine schallgedämmte und luftdichte Sanierungseinhausung (160 m x 90 m) war. Darin wurde u. a. eine leistungsfähige Abluftreinigungsanlage installiert, welche die Hallenluft komplett reinigte.

Der in die drei Baufelder Nord, Mitte und Süd unterteilte Sanierungsbereich wurde etappenweise ausgehoben und saniert. Das belastete Erdmaterial wurde jeweils aus einem Baufeld ausgehoben und anschließend mit sauberem Erdmaterial rückverfüllt. Um Platz für die Sanierungsarbeiten zu schaffen, musste jeweils nach erfolgter Sanierung eines Baufeldes ein Teil der Hallentechnik (Personen-, Geräte- und Containerschleuse sowie Abluftreinigungsanlage) umgebaut werden.

Der in drei Baufelder unterteilte Sanierungsbereich wurde etappenweise saniert. Ende 2017 begannen die Aushubarbeiten im ersten von drei Baufeldern. Ende März 2022 konnte der Aushub im letzten Baufeld abgeschlossen werden. Nachdem in den einzelnen Baufeldern jeweils die geplante Aushubtiefe erreicht worden war, wurden Proben genommen, um sicherzustellen, dass alle Schadstoffquellen entfernt worden waren. Danach erfolgte die komplette Reinigung des Innenbereichs, bevor jeweils das ausgehobene Baufeld mit frischem Erdmaterial verfüllt werden konnte.

Der Abtransport der befüllten Spezialtransportcontainer erfolgte in der Regel per Schiff und Bahn zu den thermischen Behandlungsanlagen in Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Dies erlaubte nicht nur die Reduktion der Emissionen aus den Transporten. Damit entfiel auch ein wesentlicher Teil der LKW-Fahrten. Insbesondere die Gemeinde Grenzach-Wyhlen konnte damit entlastet werden.

Nach Abschluss der Aushubarbeiten Ende März 2022 wurden nicht mehr benötigte Anlagenteile und Maschinen nach und nach demontiert, gereinigt und abtransportiert. Ab Sommer 2022 erfolgte der gestaffelte Rückbau der gesamten Sanierungsinfrastruktur. Mit der Beendigung der Rückbauarbeiten Ende Juni 2024  konnte das Sanierungsprojekt abgeschlossen werden.

Ein großer Teil der eingesetzten Maschinen, Gerätschaften sowie Anlagen und Hallen konnte wieder verwendet werden. Dies spart Ressourcen und ist ein weiterer Beitrag des Projekts zur Kreislaufwirtschaft.

2024 renaturiert die Roche Pharma AG im Bereich des ehemaligen temporären Schiffsanlegers das Rheinufer. Gleichzeitig kann das sanierte Gelände wieder einer wertschöpfenden gewerblich-industriellen Nachnutzung zugeführt werden. Damit wird der Nachhaltigkeitsgedanke, von dem die gesamte Sanierung durch Roche getragen wurde, weiter in die Zukunft geführt.

Mit der Renaturierung schafft die Roche Pharma AG einen naturnahen und attraktiven Uferbereich, der über die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands hinausgeht. Dazu gehört die Umsetzung einer struktur- und artenreichen Flachwasserzone mit verschiedenen Wassertiefen, Kiesbänken, Totholzelementen und Kleinbuhnen (Uferschutzelemente). Die verschiedenen Elemente schaffen optimale Lebensbedingungen für Laich- und Jungfische sowie Insekten und Wasservögel.

Ein geschwungener, bis zu drei Meter breiter Rheinuferweg wird durch ein Trockenbiotop mit Eidechsenstrukturen und Betonelementen der abgebrochenen Bohrpfahlwände führen. Diese strukturieren den Raum und dienen als Sitzmauern. Gleichzeitig bleibt damit die Erinnerung an die erfolgreiche Sanierung erhalten.

Bereits während der Planung mussten einige Herausforderungen gemeistert werden. Die 2.500 m2 großen Flachwasserzonen erfordern eine gewisse Fließgeschwindigkeit und Gewässerdynamik. Aufgrund der Stauhaltung des Rheins durch das Birsfeldener Kraftwerk sind diese Bedingungen nicht gegeben. Deshalb werden wasserbauliche Maßnahmen wie unterschiedliche Sohlsubstrate, ein durchgehendes Tiefengerinne und der Anschluss an tiefere Bereiche des Rheins umgesetzt, um die richtigen Bedingungen zu schaffen. Eine Landzunge wird die Flachwasserzone vor von Schiffen verursachten Wellen schützen.

Um einen möglichen Nutzungskonflikt zwischen Naherholung und dem Schutz der Uferbiotope auszuschließen, entsteht ein attraktiver Weg mit Aussichtspunkten und einer klaren Abgrenzung zum geschützten Rheinufer. Die Roche Pharma AG steht in diesem Zusammenhang nicht nur in Kontakt mit den zuständigen Behörden, dem Landratsamt Lörrach sowie dem Regierungspräsidium Freiburg, sondern auch dem Fischerverein Grenzach-Wyhlen und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Ortsgruppe Grenzach-Wyhlen).

Der neue Uferbereich vereint Naturschutz und Naherholung und schafft einen besonderen Ort mit einem hohen Maß an Biodiversität. Im Flachwasserbereich werden sich Röhricht, Wasserpflanzen und verschiedene Fischarten ansiedeln. In den Trockenbiotopen werden Pflanzen wie der Wiesensalbei, der wilde Thymian, das gelbe Sonnenröschen und die Karthäuser-Nelke sowie Insekten wie Wildbienen und Schmetterlinge erwartet. Das ausgedehnte Ufergehölz bietet Vögeln, Fledermäusen und Biber Unterschlupf. Auf dem Südhang der sanierten Kesslergrube entsteht eine artenreiche Wildblumenwiese mit standortgerechten Gehölzstrukturen.

Die finalen Planungsdokumente wurden im Frühjahr 2023 bei den Behörden eingereicht. Es ist davon auszugehen, dass nach Vorliegen aller notwendigen Bewilligungen die Arbeiten 2024 umgesetzt werden können. Die Umsetzung der Maßnahmen zur Renaturierung und zur Schaffung der Flachwasserzonen benötigt etwa vier Monate. Es wird jedoch weitere zwölf Monate dauern, bis sich die verschiedenen Biotoptypen vollständig entwickelt und etabliert haben.

Nach der Fertigstellung dürfen sich Spaziergänger auf einen abwechslungsreichen, naturnahen Uferweg mit Aussichtsterrasse und Sitzmöglichkeiten freuen. Sie erhalten Einblicke in das renaturierte Rheinufer und die Flachwasserzone.

Mit dem Abschluss der Sanierung der Kesslergrube steht einer gewerblich-industriellen Nachnutzung des Areals nichts mehr im Weg. Roche stellt bereits erste Überlegungen und Planungen für eine derartige Nachnutzung innerhalb des Bebauungsplans der Gemeinde Grenzach-Wyhlen an. Dabei gilt es die zukünftige verkehrstechnische Anbindung des Areals an die geplante B34-Umgehungsstraße mitzuberücksichtigen. Bis sich die Planungen für eine gewerblich-industrielle Nachnutzung konkretisiert haben, wird auf dem Areal eine Magerwiese angepflanzt.

* Die gegenüber der Aushubmenge größere Tonnage ergab sich durch die ebenerdige Auffüllung der Bauabschnitte Baufeld Nord und Baufeld Süd. Diese war zur Aufstellung der technischen Anlagen notwendig.

** Die gegenüber der Aushubmenge geringere Tonnage ergab sich dadurch, dass aufgrund der Kürzung der Bohrpfahlwände das Baufeld nicht vollständig aufgefüllt wurde. Zudem wurde das restliche Material für Baufeld Mitte aus den anderen Baufeldern umgelagert oder es stammte aus dem Schiffsanleger.

Der Umgang mit Abfällen und Altlasten hat sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend verändert. Früher war es üblich, Hausmüll und Abfälle jeglicher Art in Deponien zu entsorgen. Dies geschah auch bei der Kesslergrube in Grenzach-Wyhlen. Gleichzeitig rückten die Schattenseiten wirtschaftlicher Fehlentwicklungen zunehmend in den gesellschaftlichen und politischen Fokus und führten zu einem Umdenken: Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen erhielt ein stärkeres Gewicht. So ordneten die Behörden Ende der 1980er Jahre die erste Untersuchung der Altlast Kesslergrube an. 2011 wurde schließlich behördlich angeordnet, dass die Deponie Kesslergrube saniert werden müsse. Für Roche stand dabei von Beginn an fest, dass Sanierungsmethode und Umsetzung dem Nachhaltigkeitsgedanken entsprechen müssen.

Industriebetriebe, Müllabfuhrunternehmen und die Standortgemeinde lagerten in der Kesslergrube Siedlungsabfälle, Aushub, Bauschutt und Industrie- und Gewerbeabfälle ab. Zudem deponierten neben weiteren chemischen Betrieben die ortsansässige Hoffmann-La Roche AG (heute Roche Pharma AG) dort Chemieabfälle. Dabei handelte es sich vorwiegend um feste, nicht brennbare Rückstände wie Filterhilfsmittel, Metallsalze, Bauschutt, Aschen, Schlacken und Filtrationsrückstände. Seit dem Abschluss der Aushubarbeiten am 30. März 2022 ist der Roche-Teil der Altablagerung Kesslergrube „schadstofffrei“. Insgesamt wurden über 360.000 Tonnen belastetes Erdreich ausgehoben und zur thermischen Entsorgung abtransportiert.

Die behördliche Sanierungsverfügung wurde zum Schutz des Grundwassers erlassen (Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten, Bundes-Bodenschutzgesetz BBodSchG). Für den Roche-Perimeter der Kesslergrube hatte ein Ideenwettbewerb unter Ingenieurbüros im Jahr 2012 ergeben, dass ein Komplettaushub unter den spezifischen Standortbedingungen und Prämissen von Roche am besten den zwingenden Kriterien Eignung, Wirksamkeit, Effektivität und Umweltverträglichkeit entspricht. Ein Komplettaushub der Schadstoffherde war hier – im Unterschied zu anderen Altlastenstandorten – zwar technisch und finanziell gesehen aufwändig, aber technisch möglich und erfolgversprechend, weil die Abfälle und sekundär verunreinigten Bodenschichten mittels Bagger und Bohrgeräten erreichbar waren.

Für Roche ist das Sanierungsprojekt Kesslergrube besonders nachhaltig, da die Umweltproblematik mit der gewählten Sanierungsmethode in relativ kurzer Zeit endgültig gelöst werden konnte und damit das Langzeit-Umweltrisiko entfiel. Im Weiteren ist damit für Roche eine uneingeschränkte Nachnutzung der sanierten Flurstücke gemäß Bebauungsplan möglich. Sanierungsziel für das Grundwasser war- formal betrachtet - dass im direkten Grundwasserabstrom die wasserrechtlichen Geringfügigkeitsschwellenwerte (sog. Immissionsbegrenzung) und gleichzeitig die maximal tolerierbaren Schadstofffrachten (Emax-Werte, sog. Emissionsbegrenzung) gemäß LUBW (2008) eingehalten werden können. Ob dies mittels einer Dekontamination, einer Sicherung oder einer Kombination dieser Verfahren erreicht wird, ist irrelevant. Da Roche sich für einen Komplettaushub des Deponats einschließlich des kontaminierten unterliegenden Quartärs entschieden hat, ist die Qualität des Bodens und des Grundwassers nach Abschluss der Sanierung de facto besser, als es aus formaler Sicht nötig wäre. Dieses Sanierungsverfahren ermöglicht es, dass der Standort nach der Sanierung und Erfolgskontrolle aus dem Überwachungsbedarf und aus dem Altlastenkataster ausgeschieden werden kann (LUBW 2016).

Die Planung der Sanierung stand vor vielerlei Herausforderungen: Der Aushub erstreckte sich über ca. 14.000 m2 und erfolgte bis maximal 13 m Tiefe im Schutz einer überschnittenen Bohrpfahlwand. Trotz eines Grundwasserflurabstands von etwa sechs Metern konnte so weitestgehend im Trockenen ausgehoben werden. Hydraulisch musste der verkarstete Muschelkalk im Liegenden des Quartärs beherrscht werden, dessen hydraulisches Druckpotenzial etwa dem Quartärwasserstand entspricht. Die Baustellenlogistik wurde durch extrem beengte Platzverhältnisse beeinflusst (die Bohrpfahlwand grenzt an den Rhein, an benachbarte Gewerbegebäude und Straßen sowie unmittelbar an eine vormals geplante Dichtwand des angrenzenden Sanierungsprojekts und erlaubt dort keine Verankerung). Im Bauablauf bestand keine Möglichkeit, Aushubmaterial aufzuhalden, zu beproben und dann erst je nach Analytik zu entscheiden, in welche der verschiedenen thermischen Anlagen das Material verbracht wird. Darüber hinaus musste mit dem Erwärmungspotenzial des Deponats beim Aushub sowie mit dessen Brand- oder Explosionsrisiko umgegangen werden.

Roche stellt besonders hohe, teilweise über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehende Anforderungen an den Arbeits-, Immissions- und Nachbarschaftsschutz. All dies konnte nur in einem interdisziplinären Team aus Ingenieuren und Naturwissenschaftlern in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden gelöst werden. Die Herausforderungen wurden durch eine sorgfältige Planung und verantwortungsvolle Berücksichtigung aller denkbaren Risikoszenarien bewältigt.

Die gesamten Sanierungsmaßnahmen wurden anhand der vor Ort vorhandenen Gegebenheiten hinsichtlich der Kriterien Eignung, Wirksamkeit, Effektivität und Umweltverträglichkeit überprüft. Die Schadstoffquellen und das belastete Erdreich sollten für den Schutz der kommenden Generationen vollständig und dauerhaft entfernt werden. Aus diesem Grund hat sich Roche für einen kompletten Aushub ihres Bereichs der Altablagerung Kesslergrube und einer thermischen Behandlung des ausgehobenen Materials entschieden.

Der sichere Abtransport der Container war ein wesentlicher Bestandteil des Logistikkonzepts. Insgesamt wurden 13.447 Spezialtransportcontainer befüllt, gereinigt und zu den thermischen Entsorgungsanlagen transportiert. Der größte Teil – 13.082 Spezialcontainer – wurden per Schiff und Bahn zu den thermischen Anlagen transportiert. Damit entfiel der größte Teil der LKW-Fahrten durch die Gemeinde Grenzach-Wyhlen. Das flexible Logistikkonzept führte damit zu einer spürbaren Verkehrsentlastung. Auf LKW-Transporte konnte nicht komplett verzichtet werden: Aufgrund von erhöhten Schadstoffkonzentrationen im belasteten Erdreich mussten gewisse Chargen direkt per LKW zu den Entsorgungsanlagen in Deutschland verbracht werden. Davon waren 365 Container betroffen.

Die gesamten Kosten für die Sanierung in der Höhe von 239 Millionen Euro trug die Roche Pharma AG.

Nein. Untersuchungen der früheren IG DRB, des Landratsamts Lörrach sowie von unabhängigen Experten haben mehrmals und klar bestätigt, dass seit Beginn der Untersuchungen für keine Trinkwassergewinnung im Umfeld der Deponie eine Gefahr bestand, auch nicht für die Trinkwasserfassungen in Grenzach-Wyhlen. Die frühere Deponie Kesslergrube stellte weder für die Gesundheit der Einwohner der Region noch für die Umwelt eine Gefahr dar. Mit dem Abschluss der Aushubarbeiten am 30. März 2022 ist der Roche-Teil der Kesslergrube „schadstofffrei“.

Roche erarbeitete das Sanierungsprojekt in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden. Das Landratsamt Lörrach war die aufsichtsführende Behörde und wurde als solche über alle geplanten Maßnahmen informiert. Das Landratsamt Lörrach musste das Sanierungsprojekt sowie die genehmigungspflichtigen, begleitenden Maßnahmen genehmigen. Für Arbeiten am Rheinufer und der Flachwasserzone hat das Regierungspräsidium Freiburg entsprechende Genehmigungen erteilt.

Zudem informierte Roche die Gemeinde Grenzach-Wyhlen als Standortgemeinde laufend und umfassend über die geplanten Maßnahmen. Roche stellte zudem einen kontinuierlichen, offenen, transparenten und proaktiven Dialog mit allen Betroffenen und allen Interessengruppen sicher.

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