Nachhaltigkeit ist längst ein zentrales Thema in allen Bereichen – so auch in der Labordiagnostik. Wir haben mit Sylvie und Julia gesprochen, zwei Expertinnen bei Roche, die uns spannende Einblicke geben, wie neueste Entwicklungen in der molekularen Diagnostik dazu beitragen, Ressourcen zu schonen und ökologische Verantwortung zu übernehmen.
Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt, mit uns zu sprechen.
Heute sprechen wir mit Julia und Sylvie über die neueste Entwicklung im Bereich der molekularen Diagnostik.
Julia, magst du dich bitte kurz vorstellen und deine Rolle bei Roche erläutern?
Julia: Ich bin seit drei Jahren bei Roche im Bereich der molekularen Diagnostik. Bei uns dreht sich alles um PCR Tests - ein Stichwort, das spätestens seit Corona jedem ein Begriff ist. In meinem Alltag geht es viel um automatisierte Testsysteme und ein breites Spektrum an PCR Tests, die auf diesen Systemen laufen. Bekannte Beispiele aus dem Alltag sind SARS-CoV-2, HPV oder auch HIV. Ich bin stolz, dass ich Teil der erfolgreichen Roche PCR Geschichte sein darf.
Danke dir. Und nun zu dir, Sylvie. Magst du dich auch kurz vorstellen?
Sylvie: Ich bin bereits seit 30 Jahren bei Roche und kann stolz sagen, dass ich die Entwicklung der PCR bei Roche von Anfang an begleiten durfte. Über die Jahre haben wir PCR Systeme kontinuierlich weiterentwickelt und dieses Jahr haben wir eine neue vollautomatisierte Generation eingeführt. Wir beide sind im Produktmanagement / Marketing in der Molekulardiagnostik tätig und bereits seit einigen Jahren fällt uns auf, dass das Thema Nachhaltigkeit bei unseren Kunden zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Inwiefern trägt die Automatisierung des Systems dazu bei, Ressourcen wie Energie, Wasser oder Verbrauchsmaterialien im Labor einzusparen?
Julia: Die neue Generation der PCR Systeme ist deutlich effizienter, das hat verschiedene Aspekte. Zum einen zeichnen sie sich durch reduzierten Energieverbrauch aus. Anders als zuvor werden einzelne Komponenten bzw. Module durch die neue, verbesserte Software nur bei Bedarf aktiviert. Ergänzend haben wir alle Reagenzien so weiterentwicklet, dass die gesamte automatisiert PCR nun auch REACH nicht meldepflichtig ist.
Sylvie: Generell ist es ja leider so, dass in der Diagnostik viel Abfall entsteht, da sichergestellt werden muss, dass Kontaminationen verhindert werden. Das betrifft sowohl Flüssigabfall als auch Verbrauchsmaterialien zur Einmalnutzung, z.B. Pipettenspitzen. Bei der neuen Systemgeneration hat Roche darauf geachtet, genau bei dieser Thematik signifikante Verbesserungen einzuführen. Ein Beispiel ist der Flüssigabfall: Eine genauere Flüssigabfallzählung ermöglicht eine optimierte Nutzung des Reservoirs und dadurch insgesamt weniger Biohazard-Abfall.
Julia: Besonders stolz sind wir darauf, dass Testkassetten und Platten nun optimal genutzt werden können. Das geschieht durch eine optimale und effiziente Test- und Workflowplanung. Um das besser nachvollziehbar zu machen: Eine Testkassette beinhaltet i.d.R. 192 Tests. Durch eine optimierte Nutzung der Kassette werden alle 192 Tests eingesetzt. Das erlaubt Laboren auch kleinere Testmengen zeitnah durchzuführen (und nicht zu warten, bis eine große Anzahl an Tests angefallen ist). Dadurch liegen schneller Testergebnisse vor und Patienten können schnell und effizient behandelt werden.
Sylvie: Ein weiterer Aspekt, der für unsere Kunden von höchster Relevanz für das Thema Effizienz ist, ist das Thema Service. Durch die verbesserte Hard- und Software sind insgesamt weniger Service-Besuche notwendig. Wartungen können nun proaktiv durchgeführt werden, bevor es überhaupt zu Ausfall kommt. Die Konsequenz: Effizientes Testen und minimale Ausfallzeiten im Labor.
Wie werden Verbrauchsmaterialien und Verpackungen im Zusammenhang mit den neuen Systemen gehandhabt, um Abfall zu reduzieren und Recycling zu fördern?
Julia: Zum einen gibt es klimaneutrale Verpackungsmaterialien. Das betrifft sowohl die großen Verpackungen der Systeme für den Transport als auch die Verpackungen von Verbrauchsmaterialien.
Ein Beispiel aus der Praxis, um die Verbesserungen etwas greifbarer zu machen: Die Lieferverpackung des neuen Systems haben wir von 11 auf 6 Boxen reduziert.
Wir arbeiten darüber hinaus in verschiedenen Pilotprojekten an der Rücknahme und Recyclingprogrammen für Abfälle, die bei unseren Kunden anfallen und bieten eine Rücknahme von Systemen an, die am Ende ihres Lebenszykluses stehen.
Was sind die wichtigsten Botschaften, die Roche mit der neuen Version im Hinblick auf Innovation und Nachhaltigkeit vermitteln möchte?
Sylvie: Mit jeder Weiterentwicklung unserer Systeme versuchen wir uns weiter zu verbessern und uns an den aktuellen Bedürfnissen der Kunden zu orientieren. Zum einen versuchen wir, durch neue Technologien und Software den Laboralltag effizienter zu gestalten. Zum anderen haben wir erkannt, dass die Nachhaltigkeit für uns alle von höchster Relevanz ist: Für uns als Unternehmen, für unsere Kunden und auch für uns privat. Heute und langfristig, für unseres Unternehmen, unsere Kunden, und sogar für uns im Privaten Bereich und unsere Kindern.
Vielen Dank, Julia und Sylvie, für diese aufschlussreichen Einblicke.
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