Durch eine Fehlfunktion des Immunsystems greift bei der MS die körpereigene Abwehr die isolierende Schutzhülle der Nervenzellfortsätze (Myelinscheiden) in Gehirn, Rückenmark und Sehnerven an.
Dadurch wird die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen zerstört und chronische Entzündungen entstehen. Diese können vielschichtige Symptome wie Koordinationsstörungen, Sehstörungen, Fatigue, Migräne, Depressionen und weitere Beeinträchtigungen hervorrufen, die von Person zu Person unterschiedlich auftreten. Daher gilt MS auch als die Erkrankung mit den 1.000 Gesichtern.
MS wird häufig zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr diagnostiziert.
Ungefähr 2,3 Millionen oder 1 von 3000 Menschen weltweit haben MS.
Frauen sind doppelt so oft von MS betroffen wie Männer.
Roche entwickelt in Zusammenarbeit mit Ärzt:innen und Organisationen des Gesundheitswesens neue Ansätze für die Erforschung und Behandlung von Multipler Sklerose (MS), um den Betroffenen ein eigeneständiges Leben zu ermöglichen und die Lebensqualität zu erhalten.
Erster dokumentierter Fall von MS: Die 15-jährige Saint Liedwina aus Schiedam (NL) stürzt plötzlich und bricht sich beim Schlittschuhlaufen eine Rippe. Historiker betrachten dies als einen der ersten dokumentierten Fälle von MS.
Neue Therapieziele: Weiterhin wird intensiv an Therapiemöglichkeiten der MS geforscht. MS-bedingte Entzündungsprozesse schreiten auch unabhängig von Schüben weiter voran - Eines der Therapieziele ist es daher, das Fortschreiten der MS-Erkrankung zu verhindern und dadurch weitere Einschränkungen für Patienten zu vermeiden. Ein frühzeitiger Therapiebeginn kann die Prognose langfristig verbessern.
Erste Therapie gegen MS: Die ersten Arzneimittel zur Behandlung von MS werden entwickelt, können die Krankheit aber nur kontrollieren und nicht heilen. Verschiedene injizierbare Arzneimittel erhalten eine Zulassung zur Reduktion der Schubrate bei Patienten mit schubförmiger MS (RMS). Seither sind weitere Arzneimittel entwickelt worden, die die Behinderungsprogression verlangsamen.
Die Diagnose bedeutet für viele Patient:innen und deren Angehörige zunächst einen Schock. Auch wenn die Krankheit als chronisch gilt, ist Dank individueller Behandlung ein selbstbestimmtes Leben möglich. Auf unserem Portal trotz ms finden Sie Informationen zu Krankheit, Diagnose und Therapie, den neuesten Stand der Forschung sowie Erfahrungsberichte rund um das Leben mit MS.
Die Nervenkrankheit mit den 1.000 Gesichtern
Lernen Sie das zentrale Nervensystem kennen und wie sich eine MS-Erkrankung auf seine Zellen und Funktionen auswirkt.
Durch eine Fehlfunktion des Immunsystems greift bei der MS die körpereigene Abwehr die isolierende Schutzhülle der Nervenzellfortsätze (Myelinscheiden) in Gehirn, Rückenmark und Sehnerven an. Dadurch wird die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen zerstört und chronische Entzündungen entstehen.
Diese entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, wird durch eine Kombination verschiedener Faktoren ausgelöst. Dazu zählen:
genetische Ursachen
bestimmte Umweltfaktoren
chronische Infektionen
Die genauen Ursachen der Entstehung sind jedoch noch unklar.
Missempfindungen
Koordinationsstörungen
Spastik
Sexuelle Funktionsstörungen
Blasenstörungen
Schwierigkeiten beim Schlucken
Sehstörungen
Fatigue
Schmerzen
Eine MS-Erkrankung kann eine Vielzahl verschiedener Symptome hervorrufen, die Patient:innen unterschiedlich ausgeprägt betreffen. Das liegt daran, dass die MS das zentrale Nervensystem (ZNS) angreift, welches die gesamten Körperfunktionen kontrolliert. Das Symptombild ist entsprechend breit gefächert.
Eine frühzeitige Diagnose der Multiplen Sklerose (MS) ermöglicht eine rechtzeitige Behandlung. Dadurch kann das Risiko langfristiger Beeinträchtigungen für MS-Patient:innen verringert werden.
Allerdings ist es aufgrund der Komplexität der Erkrankung oft schwierig, MS schnell zu diagnostizieren. Mithilfe folgender Untersuchungen lässt sich eine MS feststellen:
Familiengeschichte?
Medikamente?
Symptome?
In einem Gespräch klären Ärzt:innen die Vorgeschichte der Patient:innen.
Blutentnahme zur labortechnischen Untersuchung
Notwendig zum Ausschluss anderer Erkrankungen
Reflexe, Beweglichkeit, Gleichgewicht
Temperaturempfinden, Schmerz
Schluck- und Sprechvermögen
Entnahme von Nervenwasser zur labortechnischen Untersuchung
Erkennung krankhafter Veränderungen im Gehirngewebe.
Überprüfung der Funktionsfähigkeit und Leitgeschwindigkeit der Nervenbahnen
Zeigt für MS typische Schädigungen des Nervengewebes und Entzündungsherde
Bei 85 Prozent der Patienten ist MS bereits im Frühstadium erkennbar
Durch die Auswertung aller Untersuchungsergebnisse können Ärzt:innen andere mögliche Ursachen für die Symptome ausschließen. Wenn sich der Verdacht auf Multiple Sklerose erhärtet, können weitere Schritte eingeleitet werden.
Die Diagnose von Multipler Sklerose (MS) kann aufgrund der vielfältigen Symptome oft lange dauern. Unklare Beschwerden sind meist der erste Schritt zum Arztbesuch. Da MS in Schüben verläuft und Symptome stark variieren, vergehen häufig Monate oder sogar Jahre bis zur finalen Diagnose. Dies erfordert nicht nur Geduld von den Betroffenen, sondern auch eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachärzt:innen.
Letztendlich führen die Kombination aus klinischen Befunden, Bildgebung und Laborergebnissen zur sicheren Diagnose und ermöglichen eine gezielte Therapie.
Anders als bei anderen chronischen Erkrankungen ist es bei Multipler Sklerose sehr schwierig, die Erkrankung hinsichtlich Symptomen, Verlauf und Therapie zu erfassen. Das bedeutet aber auch, dass es zu ein und derselben Erkrankung tausende verschiedene Ausprägungen und Erscheinungsbilder gibt. Es gibt sowohl leichte als auch schwere Verläufe.
Jede MS ist anders, aber im Folgenden ein kurzer Überblick:
Multiple Sklerose verläuft häufig in Form von plötzlichen Schüben. Diese Art der Erkrankung wird als schubförmig-remittierende Multiple Sklerose (RRMS) bezeichnet und betrifft rund 80 Prozent der Betroffenen. Nach einem Schub können die Symptome komplett zurückgehen.
Erstsymptome oft Seh- oder Sensibilitätsstörungen
Intervalle von > 30 Tagen zwischen Schüben
Eine Primär Progrediente Multiple Sklerose (PPMS) ist die seltenste Form der MS. Sie verläuft nicht in Schüben, sondern schreitet kontinuierlich voran. Rund zehn Prozent der MS-Patient:innen sind von PPMS betroffen.
Graduelle Verschlechterung
Auftritt ab ca. 40. Lebensjahr
Eine Sekundäre Progressive Multiple Sklerose (SPMS) entwickelt sich oft aus einer RRMS heraus. Bei dieser Verlaufsform klingen die Symptome nicht ab, sondern nehmen allmählich zu. Schübe treten jedoch seltener auf.
Meist in einer späteren Krankheitsphase
Bei etwa der Hälfte der Patient:innen führt eine unbehandelte RRMS nach etwa 10 Jahren zur Entwicklung einer SPMS.
Durch intensive Forschung konnten in den vergangenen Jahren bereits viele Erkenntnisse über MS gewonnen und Fortschritte in der Therapie erzielt werden. So gibt es inzwischen eine ganze Reihe an Medikamenten zur MS-Therapie, wodurch vielen Betroffenen bereits geholfen werden kann.
Beispielsweise über die Entfernung von B-Zellen aus dem Blut mit Hilfe von Anti-CD20-Antikörpern. Je weniger B-Zellen durch die bei MS-Patient:innen gestörte Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn und Rückenmark eindringen können, desto weniger Entzündungen werden hervorgerufen.
Da die Multiple Sklerose sehr vielschichtig ist, kann es Betroffenen außerdem helfen, den Verlauf mit digitalen Gesundheitslösungen im Blick zu behalten. Auch die Ernährung kann helfen, den Verlauf der MS zu beeinflussen.
unterdrückt die Krankheitsaktivität möglichst vollständig
kann helfen, den MS-Verlauf zu beeinflussen.
helfen, Einschränkungen zu lindern
unterstützen dabei, den Verlauf der Krankheit im Blick zu behalten
Wie fühlt sich MS an? Welche Herausforderungen bringt die Erkrankung im Alltag mit sich? Was hat nach der Diagnose Mut gemacht?
In vier kurzen Videos beschreiben Timo (38), Beate (34), Antje (44), Hermann (60) und Dörte (54) ihre persönliche "MS-Geschichte":
Das Team von unserem kostenlosen trotz ms MEIN SERVICE Patient:innen Programm steht Ihnen bei allen Herausforderungen und Fragen rund um das Thema Leben mit MS zur Seite. Im persönlichen Gespräch mit einer festen Ansprechperson werden Ihre oder die Anliegen Ihrer Angehörigen individuell und so oft Sie möchten beantwortet und das mehrsprachig und mit verschiedenen Zusatzservices.
Der Austausch mit und die Inspiration von Menschen mit der gleichen Krankheit kann helfen, besser mit der eigenen Situation umzugehen.
Unser MS-Patient:innen Programm ist für Sie da, bei kleinen oder großen Herausforderungen im Alltag mit MS.
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