Die Alzheimer-Krankheit stellt die öffentlichen Gesundheitssysteme auf eine harte Probe.¹ Es wird erwartet, dass sich die Anzahl der Menschen mit Demenz über 64 Jahre in Deutschland bis zum Jahr 2050 auf bis zu 2,8 Millionen erhöht.² Weltweit rechnet man mit einem Anstieg der Gesamtzahl der Menschen mit Demenz auf ungefähr 153 Millionen.³ Bei 62 % der Demenzfälle handelt es sich um die Alzheimer-Krankheit.⁴

Mehr als 50% der Demenzpatienten erhalten jedoch keine formelle Diagnose.⁵ ⁶ ⁷ ⁸ Dabei zeigte eine Umfrage aus dem Jahr 2018, dass die Hälfte der Betreuungspersonen eine frühere Diagnose der Alzheimer-Krankheit bevorzugt hätte.⁹

Zur Unterstützung der Diagnose und Verlaufsüberwachung der Alzheimer-Krankheit wird die Bestimmung von Biomarkern wie β-Amyloid und Tau empfohlen. Letztere können pathologische Veränderungen anzeigen, die auf eine Alzheimer-Krankheit hindeuten, noch bevor erste klinische Symptome auftreten. Dies kann die Erkennung im Frühstadium unterstützen.¹⁰

Die US-amerikanische Behörde Food and Drug Administration (FDA) und die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) erkennen Biomarker-Veränderungen als Endpunkte klinischer Studien zur Alzheimer-Krankheit im Frühstadium an.¹¹ ¹² Studien bestätigen zudem, dass spezifische Bildgebungsverfahren wie die Amyloid-Positronen-Emissions-Tomographie (Amyloid-PET) und Liquor-Biomarker valide Indikatoren für neuropathologische Veränderungen bei Alzheimer-Krankheit sind.¹⁰

Es gibt drei Liquor-Tests zur In-vitro-Quantifizierung des 42-Aminosäuren langen Peptids β-Amyloid (1-42), des Gesamt-Tau-Proteins (Total-Tau) und seines phosphorylierten Äquivalents (Phospho-Tau).¹³

Die Amyloid-Positronen-Emissions-Tomographie (Amyloid-PET) kann eine Amyloid-Pathologie nachweisen, hat aber mehrere Einschränkungen in der klinischen Routine: Das Verfahren ist kostenintensiv, erfordert spezielle Bildgebungseinrichtungen mit geschultem Personal und setzt die Patienten einer Strahlenbelastung aus.¹⁵⁻¹⁹

Die Elecsys® Alzheimer Liquor Biomarker zeigen eine hohe Übereinstimmung mit der Amyloid-PET auf und bieten eine alternative Methode zum Nachweis der Amyloid-Pathologie.¹³ ¹⁴

Die Elecsys® Alzheimer Liquor Biomarker pTau und AB42 zeigen eine hohe Konkordanz mit Amyloid-PET-Befunden. ¹³ ¹⁴

Streudiagramm der Biomarker Phospho-Tau (pTau) und ß-Amyloid1-42 (AB42), gemessen in Liquor (cerebrospinal fluid, CSF), mit farblicher Kennzeichnung entsprechend den visuellen PET-Befunden (N = 646 Patienten).

Die Quotienten der Elecsys® Alzheimer Biomarker, pTau/AB42 und tTau/AB42, zeigen eine Übereinstimmung von etwa 90 % mit Amyloid-PET. Ein Testergebnis über den jeweiligen Quotienten-Cutoff korreliert mit einem visuellen PET-Befund. ¹³ ¹⁴

Die Übereinstimmung der Elecsys®-Testergebnisse mit den visuellen Amyloid-PET-Werten wurde anhand von Proben von 277 Patienten aus der BioFINDER-Kohorte mit subjektiven kognitiven Defiziten (SCD) und einer leichten kognitiven Störung (LKS) untersucht.¹³ ¹⁴

Hinweis: PPA - positive prozentuale Übereinstimmung; NPA - negative prozentuale Übereinstimmung; OPA - prozentuale Gesamtübereinstimmung. Die Werte in Klammern geben die 95 %-Konfidenzintervalle an.

Das frühe Erkennen einer Progression zur Alzheimer-Krankheit ist für die Planung der Behandlung und Versorgung der Patienten von zentraler Bedeutung. Liquor-Biomarker können Personen, die ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung der Alzheimer-Krankheit haben, frühzeitig erkennen.²⁰

Die Elecsys® Alzheimer Liquor Tests können die Einstufung eines niedrigeren bzw. höheren Risikos eines kognitiven Abbaus von erwachsenen Personen mit leichter kognitiver Störung (LKS) unterstützen. Der kognitive Abbau wird definiert durch die Veränderung klinischer Werte wie dem Clinical Dementia Rating Scale – Sum of Boxes (CDR-SB) und dem Mini-Mental-Status-Test (MMSE) über einen Zeitraum von zwei Jahren.¹³ ¹⁴

Ein positives Ergebnis des Elecsys® Quotienten pTau/AB42 korreliert mit einem beschleunigtem kognitiven Verfall.¹³ ¹⁴

Im Kurvendiagramm ist der klinische Score Clinical Dementia Rating Scale – Sum of Boxes (CDR-SB) von pTau/AB42-negativen (dunkelblau) und positiven (hellblau) Studienteilnehmern über einen Beobachtungszeitraum von 24 Monaten dargestellt. Ein höherer CDR-SB-Score deutet auf eine Verschlechterung der kognitiven Funktion des Patienten hin. Die entsprechenden Anstiege des CDR-SB der negativen Gruppe (1) bzw. der positiven Gruppe (2) zwischen Beginn und Ende der Verlaufskontrolle sind durch die Doppelpfeilstriche gekennzeichnet. Die gezeigten Daten repräsentieren Mittelwerte des CDR-SB-Scores ± Standardfehler für N = 619 Patienten.

In der klinischen Praxis kommen bereits universelle Normwerte (Cut-off-Werte) für zahlreiche Biomarker zum Einsatz (z.B. HbA1c bei Diabetes mellitus). Dieses Konzept kann auch auf Biomarker für die Alzheimer-Krankheit übertragen werden, um eine einheitliche Interpretation der Ergebnisse zu ermöglichen.²¹

Die Elecsys® Alzheimer Liquor Tests verfügen über klinisch validierte Cut-off-Werte, die ihre Integration in das Labor erleichtern und den Vergleich zwischen Laboren ermöglichen. Die hohe Reproduzierbarkeit von Elecsys® erleichtert die Festlegung von stabilen Cut-off-Werten, die weltweit Gültigkeit haben.¹⁴ ²¹

Die Cut-off-Werte der Elecsys® Alzheimer Liquor Tests wurden zur Gewährleistung der Übereinstimmung mit Amyloid-PET anhand visueller PET-Befunde festgelegt und dann in Bezug auf die klinische Progression validiert.¹³ ¹⁴

Ein validiertes präanalytisches Protokoll für die Elecsys®-Alzheimer Liquor Tests garantiert eine niedrige Variabilität und sehr gute Vergleichbarkeit der Biomarker zwischen Laboren und Kliniken¹³ ²²

Liquor-Biomarker, insbesondere β-Amyloid (1-42), werden in hohem Maße von der präanalytischen Handhabung beeinflusst, zum Beispiel durch den Typ des Entnahmeröhrchens, das Entnahmevolumen und der Transportbedingungen.²²

Die Elecsys® Alzheimer Liquor Tests verfügen über ein validiertes Protokoll, das dazu beiträgt, präanalytische Fehler auf ein Minimum zu reduzieren.¹³ ²²

Ein validiertes präanalytisches Protokoll für Elecsys® Alzheimer Liquor Tests gewährleistet genaue und reproduzierbare Ergebnisse.¹³ ²²

Ein Flussdiagramm zeigt die präanalytischen Schritte und ihre spezifischen Bedingungen von der Lumbalpunktion über die Probenentnahme und den Transport bis zur Verwendung.

Elecsys® Alzheimer Liquor Tests liefern richtige und präzise Ergebnisse, die eine geringe Zwischenpräzision aufweisen.¹³

Die Genauigkeit und Verlässlichkeit des Elecsys® Alzheimer Liquor Portfolios wird weiterhin durch interne Daten gestützt und durch das Alzheimer’s Association Quality Control-Programm (AAQC) bestätigt. Bei AAQC-Ringversuchen zeigten Elecsys® Testergebnisse sehr gute Leistungen durch vergleichsweise niedrige Variationskoeffizienten zu anderen manuellen Tests (grün) und automatisierten Tests (hellblau).¹³ ²³

Die Elecsys® Alzheimer Liquor Tests weisen eine sehr gute Zwischenpräzision auf.¹³ ²³

Box-Whisker-Plots zeigen die Variationskoeffizienten (%) für manuelle (grün) und automatisierte (blau) Alzheimer-Liquor-Tests, ermittelt in Ringversuchen des Alzheimer’s Association Quality Control-Programms (2014 – 2023).

Nach dem Einsetzen einer Probe in den Analyzer dauert es nur 18 Minuten, bis das Ergebnis vorliegt – eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu früheren manuellen ELISA-Methoden. 13,23 Im Gegensatz zu den meisten Anbietern, die auf bestimmte Gerätegrößen beschränkt sind, können die Tests auf einem cobas®-Gerät Ihrer Wahl durchgeführt werden.¹³

  1. Alzheimer's Disease International. (2018). Verfügbar unter: https://www.alz.co.uk/research/WorldAlzheimerReport2018.pdf Letzter Zugriff: April 2024.

  2. DZNE-Faktenzentrale, Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. (2022). Informationsblatt 1: Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen, https://www.deutsche-alzheimer.de/fileadmin/Alz/pdf/factsheets/infoblatt1_haeufigkeit_demenzerkrankungen_dalzg.pdf Letzter Zugriff: 31.04.2024

  3. GBD 2019 Dementia Forecasting Collaborators (2022). Estimation of the global prevalence of dementia in 2019 and forecasted prevalence in 2050: an analysis for the Global Burden of Disease Study 2019. The Lancet. Public health, 7(2), e105–e125. https://doi.org/10.1016/S2468-2667(21)00249-8

  4. Knapp et al. (2014). Dementia UK: Update. © Alzheimer’s Society 2014

  5. Lopponen, M. et al. (2003). Diagnosing cognitive impairment and dementia in primary health care - a more active approach is needed. Age Ageing 32(6), 606-12.; 

  6. Boustani M, et al. (2003) Screening for Dementia in Primary Care: A Summary of the Evidence for the U.S. Preventive Services Task Force 2003;138(11):927–37; 

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  8. Lang L, et al.(2017) Prevalence and determinants of undetected dementia in the community: a systematic literature review and a meta-analysis. BMJ Open 

  9. Alzheimer Europe. European carers’ report (2018) Carer’s experiences of diagnosis in five European countries. 2018. Available at https://www.alzheimer-europe.org/Publications/E-Shop/Carers-report/European-Carers-Report-2018.

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  13. Elecsys® Method Sheet: ms_08821941500V1.0, ms_08821909500V1.0, ms_08846715500V1.0, ms_08846693500V1.0, ms_08846634500V1.0, ms_08846685500V1.0

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  19. Liu, JL, et al. (2017). Assessing the Preparedness of the U.S. Health Care System Infrastructure for an Alzheimer's Treatment, RAND Corporation.

  20. Blennow K et al. Predicting clinical decline and conversion to Alzheimer’s disease or dementia using novel Elecsys Aβ(1–42), pTau and tTau CSF immunoassays. Sci Rep 9, 19024 (2019). https://doi.org/10.1038/s41598-019-54204-z

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  22. Hansson O et al. Pre-analytical protocol for measuring Alzheimer's disease biomarkers in fresh CSF. Alzheimers Dement (Amst). 2020 Dec 18;12(1):e12137. doi: 10.1002/dad2.12137. 

  23. Alzheimer's Association Quality Control: 2014 (Round 14) to 2023 (Round 44)

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