Die Erkrankung Brustkrebs bezeichnet ein bösartiges Geschwulst in der Brust, das in der Fachsprache als „Mammakarzinom“ (mamma = weibliche Brust, Karzinom = bösartiger Tumor) bezeichnet wird. Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Frauen und die zweithäufigste Ursache krebsbedingter Todesfälle. Im Vergleich zu anderen Krebsarten sind die Heilungschancen bei einer frühen Diagnose gut.

Brustkrebs lässt sich in mehrere Subtypen mit jeweils unterschiedlichen klinischen Profilen unterteilen, für die verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Eine entscheidende Rolle bei der Charakterisierung des Tumors spielen Biomarker. Beim Mammakarzinom sind der Östrogen- und Progesteronrezeptorstatus, der HER2-Rezeptorstatus sowie molekulare Subtypen für die weitere Behandlung besonders relevant. (1)

Roche bietet eine Reihe von „best-in-class“-Primärantikörpern zur gewebebasierten Diagnose der wichtigsten Proteine bei Brustkrebserkrankungen an. Dieses Panel beinhaltet ausschließlich monoklonale Kaninchen-Antikörper. Die Marker dienen dem Nachweis des Östrogen- (ER) und Progesteron- (PR) Rezeptors, des Proliferationsmarkers Ki-67 sowie des HER2-Proteins und des PD-L1 Status.

HER2 („human epidermal growth factor receptor 2“) spielt eine wichtige Rolle bei Therapieentscheidungen bei Brust- und Magenkrebs, weshalb die frühe Bestimmung des HER2-Status eines Tumors essenziell ist. (2) HER2-Moleküle sind Rezeptoren an der Zelloberfläche. Durch diese werden Signalkaskaden aktiviert, die im Ergebnis dazu führen, dass Zellen proliferieren. Auf Tumorzellen befinden sich eine erhöhte Anzahl solcher HER2-Rezeptoren, weshalb sich die Zellen vermehrt teilen und der Tumor schnell und unkontrolliert wächst. Diese sogenannte Überexpression von HER2 findet man etwa bei 20 % der Brustkrebspatientinnen. (3)
Um den HER2-Status zu untersuchen, gibt es verschiedene Methoden und Tests. Die aktuellen Leitlinien empfehlen eine immunhistochemische (IHC) Bestimmung von HER2 als Screening-Test. (4)

Hierbei können die HER2-Rezeptoren an der Zelloberfläche durch eine spezielle Färbetechnik sichtbar gemacht werden. Ob eine HER2-Überexpression vorliegt, wird anhand der Intensität dieser Färbung beurteilt:

Mithilfe des gebrauchsfertigen, in klinischen Studien validierten und standardisierten VENTANA anti-HER2 (4B5)-Antikörpers kann der HER2-Status eines Tumors semiquantitativ nachgewiesen werden. Der Test dient als Marker zur Beurteilung von Brustkrebs-Patientinnen auf das Ansprechen auf eine Antikörpertherapie. (6) Der 4B5 Klon zeigt vor allem in Bezug auf die Färbequalität und die Interobserver-Übereinstimmung Vorteile gegenüber anderen HER2 Antikörpern. Die Anzahl unklarer 2+ Testergebnisse wird im Vergleich zu anderen HER2 Antikörpern um bis zu 50 % reduziert, sodass weniger Nachtestungen erforderlich sind. (7)
Unklare Fälle (sogenannte 2+ Fälle) erfordern eine Nachtestung mittels in-situ-Hybridisierung (ISH). Mit Hilfe dieser Methode wird die Amplifikation des HER2-Gens direkt erfasst. Da diese Amplifikation ursächlich für die erhöhte Expression verantwortlich ist, lassen sich dadurch Rückschlüsse auf eine erhöhte HER2-Menge auf den Zellen ziehen.

Unklare Fälle (sogenannte 2+ Fälle) erfordern eine Nachtestung mittels in-situ-Hybridisierung (ISH). Mit Hilfe dieser Methode wird die Amplifikation des HER2-Gens direkt erfasst. Da diese Amplifikation ursächlich für die erhöhte Expression verantwortlich ist, lassen sich dadurch Rückschlüsse auf eine erhöhte HER2-Menge auf den Zellen ziehen.

Zudem können mit dem simultan Gen- und Chromosom-Status von Zellen im vollständigen Gewebe-Morphologie-Kontext bestimmt und lichtmikroskopisch ausgewertet werden. Die Methode visualisiert die Zielstrukturen auf einem Objektträger durch Kombination der Silber in-situ-Hybridisierung mit der alkalischen Phosphatase-basierten chromogenen Detektion. Eine langfristige Archivierung der Ergebnisse ist möglich, da die Färbeergebnisse nicht verblassen.

Östrogen und Progesteron sind weibliche Geschlechtshormone, wobei Progesteron der hormonelle Gegenspieler des Östrogens ist. Durch das Vorliegen oder Fehlen von Östrogenrezeptoren (ER) lässt sich sehr gut voraussagen, ob Tumore auf eine Hormontherapie ansprechen und wie die klinische Prognose einer Brustkrebspatientin aussieht. Zusätzlich zum ER-Status kann auch der Progesteron-Rezeptorstatus von zusätzlichem prognostischem und prädiktivem Wert sein, denn mit ihm kann das Ansprechen auf eine Hormontherapie vorausgesagt werden. Außerdem dient PR als prädiktiver Faktor für Therapien mit einem Aromatasehemmer. (8-9)
Roche bietet mit seinen beiden modernen Antikörpern CONFIRM ER (SP1) und CONFIRM PR (1E2) eine Vielzahl von Vorteilen bei der Bestimmung des Östrogen- und Progesteron-Rezeptorstatus.

Ki-67 ist ein Protein, das zur Markierung von sich teilenden Zellen dient und gilt somit als geeigneter Marker, um die Wachstumsaktivität (proliferative Aktivität) von Zellpopulationen zu bestimmen. (10) Der monoklonale, primäre Kaninchenantikörper CONFIRM Ki-67 zeichnet sich durch starke Leistungsmerkmale aus, wenn es darum geht, die proliferative Aktivität normaler und neoplastischer Zellen zu bewerten. (11) Als monoklonaler Kaninchenantikörper (RbMAb) verfügt er im Vergleich zu monoklonalen Mausantikörpern (MMAbs) über eine erhöhte Sensitivität und gute Spezifität. (12) Der CONFIRM Ki-67 Antikörper kann auf unseren automatisierten BenchMark-IHC/ISH Objektträgerfärbegeräten eingesetzt werden.

Der programmed death-ligand 1 (PD-L1) ist ein inhibitorischer Rezeptor, der auf der Oberfläche von T-Zellen exprimiert wird. Im Tumormikromilieu bindet PD-L1 auf der Oberfläche der Tumorzellen an PD-1 auf den aktivierten infiltrierenden T-Zellen. Das so übertragene inhibitorische Signal hindert diese T-Zellen daran, die entsprechenden Tumore zu erkennen und zu zerstören.13

Der enthält einen gebrauchsfertigen IVD Antikörper und wird zur Beurteilung der PD-L1 Expression auf Tumorzellen und tumorinfiltrierenden Immunzellen mit dem OptiView DAB IHC Detection Kit und dem OptiView Amplification Kit eingesetzt. Dieser Test ist hoch spezifisch, reproduzierbar und wurde entwickelt, um den visuellen Kontrast der Immunzellfärbung in der Mikroumgebung des Tumors zu verstärken.

Referenzen

1Fehm/ Scharl/ Lux (2016) Tumorbiologie: Charakterisierung des Brusttumors
Deutsche Krebsgesellschaft
2Perez EA et al.(2014): HER2 testing: Current status and future directions
Cancer Treatment Reviews, 276.
3Santa-Maria CA et al. (2016) Management of Metastatic HER2-Positive Breast Cancer:
Where Are We and Where Do We Go From Here? Cancer Network: 1.
4Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e. V.:
Diagnostik und Therapie von Patientinnen mit primärem und metastasiertem Brustkrebs München 2015, 105.
5Abrahao-Machado LF, Scapulatempo-Neto C (2016) HER2 testing in gastric cancer:
An update World J Gastroenterol May 22(19): 4619-4625.
6Huang Y et al. (2013) Novel Targeted Therapies to Overcome Trastuzumab Resistance in HER2-Overexpressing Metastatic Breast CancerCurrent Drug Targets 13/14: 889-898.
7van der Vegt B et al. (2009)
Validation of the 4B5 rabbit monoclonal antibody in determining Her2/neu status in breast cancer Modern Pathology (2009) 22, 879–886.
8Pritchard J (2016) Patient education:
Early-stage breast cancer treatment in postmenopausal women
9DeGnore J et al. (2016) CONFIRM anti-Progesterone Receptor (1E2) Primary Antibody:
Identification and comparison of the antibody epitope and interacting proteins White Paper. Ventana Medical Systems, Inc. Tucson, Arizona
10Leonardo E et al. (2007) Cell Membrane Reactivity of MIB-1 Antibody to Ki67 in Human Tumors:
Fact or Artifact? Appl Immunohistochem Mol Morphol. (Volume 15, No. 2): 220-223.
11VENTANA CONFIRM anti-Ki-67 (30-9) Packungsbeilage
12Rossi S et al. (2005) A Comparative Study Between a Novel Category of Immunoreagents and the Corresponding Mouse Monoclonal Antibodies
Am J Clin Pathol. (Volume 124): 295-302.
13Blank C, Mackensen A (2007): Contribution of the PD-L1/PD-1 pathway to T-cell exhaustion: an update on implications for chronic infections and tumor evasion. Cancer Immunol Immunother (Vol. 56): 739–745.

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