Stichwort “Diabetes im Krankenhaus”. Planen Sie als Diabetiker:in oder als Patient:in mit Nebendiagnose Diabetes einen Krankenhausaufenthalt?

Darum sollten Menschen mit Diabetes vor der Einweisung in ein Krankenhaus mit dem behandelnden Arzt eine geeignete Klinik auswählen. Dies sind zum Beispiel Kliniken mit einer Abteilung Innere Medizin und Diabetologie.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie sich auf Ihren Krankenhausaufenthalt vorbereiten können. Zusätzlich erhalten Sie eine Checkliste, was Sie ins Krankenhaus mitnehmen sollten. Und was Sie, sollten Sie operiert werden, als Diabetiker:in vorher wissen sollten.

Seit 2013 zertifiziert die DDG Krankenhäuser mit dem Zertifikat “Klinik für Diabetespatienten geeignet (DDG)”. “Mit dieser Anerkennung trägt die DDG zur Verbesserung der Grundversorgung von Patienten mit der Nebendiagnose Diabetes in Klinken bei und stellt sicher, dass der Behandlungserfolg in Kardiologie, Orthopädie oder anderen Fachabteilungen durch eine optimale perioperative Blutzuckereinstellung unterstützt und diabetes-assoziierte Stresssituationen, Komplikationen und Wundheilungsstörungen vermieden werden.”2

Ein Klinikaufenthalt mit einer anstehenden Operation stellt für den Patienten in der Regel eine Ausnahmesituation dar. Die Folge bei Diabetes im Krankenhaus: Stress erhöht den Blutzucker, weil unter anderem Adrenalin permanent aus der Leber Zucker freisetzt.

Und zu hohe Blutzuckerwerte erhöhen die Gefahr einer Infektion, was zu einer schlechteren beziehungsweise verlangsamten Wundheilung führt. Hinzu kommt, dass vor einer Operation der Patient über einen längeren Zeitraum nichts mehr essen darf – was wiederum die Stoffwechselkontrolle erschwert.

Die richtige Dosierung von blutzuckersenkenden Medikamenten, wie zum Beispiel Insulin, muss daher möglichst richtig berechnet und überwacht werden. Ein wirksames Mittel, wie Ärzte und Pflegekräfte dies in den Griff bekommen können, ist der Einsatz von . Mehr über diese Softwarelösung erfahren Sie im letzten Kapitel dieses Beitrags.

Auch auf alle eingenommenen Medikamente sollten die Patienten gemeinsam mit den behandelnden Ärzten achten. Eine wichtige Rolle können hierbei Wechselwirkungen mit Medikamenten spielen, welche die Patienten während ihres Krankenhausaufenthaltes zusätzlich einnehmen.

Zunächst sollten Sie Ihren geplanten Krankenhausaufenthalt mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen. Vor einer Operation bei Diabetes im Krankenhaus sollte Ihr Langzeitwert des Blutzuckers (HbA1c-Wert) idealerweise bei unter 8,5 Prozent (69 mmol/l) liegen. Liegt er höher, fragen Sie das Diabetes-Team, wie Sie Ihre Behandlung besser gestalten können. Es gilt, folgende Fragen zu klären:

  • Muss die Behandlung mit Tabletten oder Insulin zur Blutzuckerkontrolle während Ihres Krankenhausaufenthaltes angepasst werden?

  • Müssen die Medikamente, die Sie zur Behandlung Ihres Diabetes einnehmen, vor der Operation oder vor bestimmten Handlungen abgesetzt werden?

  • Müssen Sie – falls vorhanden – Ihre Insulinpumpe während Ihrer Operation abnehmen?

  • Dürfen Sie – im Falle einer drohenden Unterzuckerung – wie sonst auch zum Beispiel Traubenzucker zu sich nehmen?

  • Zum guten Schluss: Informieren Sie bei Ihrer Aufnahme das Klinikpersonal über folgende Punkte:
    - Welche Medikamente Sie nehmen,
    - wie Sie Ihren Blutzucker messen
    - unter welchen Folgekrankheiten Ihres Diabetes Sie gegebenenfalls leiden.

Wer sich mit Diabetes im Krankenhaus befindet, sollte folgende Dinge in seiner Notfalltasche mitbringen:

  • Alle Medikamente, die Sie einnehmen, sowie ein Medikamentenplan (Auflistung aller rezeptpflichtigen und -freien Medikamente)

  • Blutzuckermessgerät, Teststreifen, Lanzetten et cetera

  • Befunde Ihres behandelnden Arztes, Krankenhausüberweisung, Versichertenkarte

  • Name, Adresse und Telefonnummer Ihres behandelnden Arztes

  • Blutzucker-Tagebuch

  • Diabetes Gesundheits-Pass

  • Persönliche Sachen wie zum Beispiel Schlafanzug, Bademantel, Hausschuhe, Hygieneartikel et cetera

Bei Diabetes im Krankenhaus plant der Arzt den operativen Eingriff idealerweise für den Morgen ein. So müssen Sie nicht zu lange nüchtern bleiben und können möglichst schnell wieder Ihre Medikamente nehmen.

Ihr Blutzucker muss permanent kontrolliert werden. Ihr Blutzuckerwert sollte vor, während und nach dem operativen Eingriff im Bereich von 140 bis 180 mg/dl (7,8 bis 10,0 mmol/l) liegen.

Sollte ein Eingriff länger dauern, erhalten Sie zur Steuerung Ihres Blutzuckers je nach Bedarf eine Insulin- oder Traubenzuckerinfusion.

Bei blutzuckersenkenden Medikamenten ist Folgendes zu beachten:

  • Patienten mit Diabetes-Typ-2, die Metformin einnehmen, müssen das Medikament 48 Stunden vor dem operativen Eingriff oder vor einer Untersuchung mit Kontrastmittel (wie zum Beispiel Röntgenaufnahmen) absetzen.

  • Blutzuckersenkende Medikamente wie zum Beispiel Glitazone, Glinide oder Sulfonylharnstoffe sollten Sie letztmals am Vorabend des operativen Eingriffs mit einer Mahlzeit zu sich nehmen.

  • Unter Umständen muss vorübergehend von Tabletten auf Insulin umgestellt werden.

  • Patienten mit insulinpflichtigem Diabetes passt der Arzt die Behandlung je nach Art der Insulintherapie sowie nach Schwere und Dauer des Eingriffs an.

Die wichtigste Blutzucker-Messmethode im Krankenhaus stellt nach wie vor die Messung mit Teststreifen am Point-of-care dar. Und hier kommt ins Spiel: Diese innovative Softwarelösung dokumentiert die gemessenen Blutwerte, berechnet automatisch die richtige Insulindosis und ist so eine echte Hilfe bei der Therapieanpassung der behandelnden Ärzte.

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