Sexuell übertragbare Krankheiten, auch sexuell übertragbare Infektionen (STI = Sexual Trandsmittet Infection) oder STD (Sexual Transmitted Disease) genannt, können durch eine Vielzahl an Mikroorganismen und Viren ausgelöst werden. Diese unterscheiden sich hinsichtlich Lebenszyklus, Größe, den durch sie verursachten Krankheiten und Symptomen sowie der Anfälligkeit für verfügbare Behandlungen. Sie werden durch bestimmte Bakterien, Viren oder Parasiten ausgelöst.

In diesem Beitrag stellen wir sexuell übertragbare Krankheiten vor und zeigen die Symptome und mögliche Komplikationen auf. Zusätzlich informieren wir Sie über die wichtigsten Fakten bezüglich Diagnose, Therapie und Nachsorge.


Nichtgonorrhoische sexuell übertragbare Krankheiten wie zum Beispiel Proktitis, Pharyngitis, Urethritis und Zervizitis werden hauptsächlich durch Chlamydien, in seltenen Fällen durch Mykoplasmen oder Ureaplasma sp ausgelöst. 

Chlamydien können ebenfalls eine Epididymitis, Neugeborenenepidemie, neonatale Konjunktivitis, Perihepatitis und  Salpingitis auslösen.

Eine unbehandelte Chlamydien Salpingitis kann eine dauerhafte gesundheitliche Beeinträchtigung auslösen und so auch bei minimaler Symptomatik schwerwiegende Folgen haben. 

Die Diagnose erfolgt über Antigennachweis durch Immunoassay, Kultur oder Tests, die auf Nukleinsäure basieren. Die Behandlung erfolgt mit einer Einmaldosis Azithromycin oder einer Woche Erythromycin, Levofloxacin, Ofloxacin oder einem Tetracyclin.

Mehrere Erreger können bei Frauen nicht gonorrhoische, sexuell übertragbare Krankheiten wie eine Gebärmutterhalsentzündung bei Frauen auslösen. Bei beiden Geschlechtern können die Erreger sexuell übertragbare Krankheiten wie Pharyngitis, Proktitis und Urethritis hervorrufen. 

  • Chlamydia trachomatis 

  • Mycoplasma genitalium

  • M. hominis

  • Trichomonas vaginalis

  • Ureaplasma urealyticum

Chlamydien und Mykoplasmen können aber auch Infektionen verursachen, die nicht sexuell übertragen werden. Bei den Chlamydien sind dies Trachom und neonatale Konjunktivitis (Chlamydien) sowie die Lungenentzündung, die durch Chlamydien und Mykoplasmen ausgelöst werden kann.


Die Krankheit Gonorrhoe wird durch Neisseria gonorrhoeae verursacht. Dieses Bakterium infiziert Epithelien von Bindehaut, Pharynx, Rektum, Urethra oder Zervix und führt zu eitrigem Ausfluss, Reizungen oder Schmerzen. Eine Ausbreitung auf Gelenke und Haut, die eher ungewöhnlich ist, verursacht Gewebeschädigungen (Läsionen) auf der Haut, Fieber sowie polyartikuläre septische Arthritis. 

Die Diagnose erfolgt durch Kultur, Mikroskopie oder Nukleinsäureamplifikation-Testungen. Es können mehrere Antibiotika verwendet werden, wobei Resistenzen ein zunehmendes Problem darstellen.

Bei N. gonorrhoeae handelt es sich um eine gramnegative Kokke, die ausschließlich bei Menschen auftritt. Sie wird so gut wie immer durch sexuellen Kontakt übertragen. Urethrale und zervikale Infektionen kommen am häufigsten vor. Aber auch Infektionen im Pharynx beziehungsweise Rektum können nach analem oder oralem Geschlechtsverkehr auftreten. Und Konjunktivitis kann die Folge einer Kontamination des Auges sein.

Nach vaginalem Geschlechtsverkehr liegt die Wahrscheinlichkeit der Übertragung von Frauen auf Männer bei zirka  20 %, von Männern auf Frauen kann sie durchaus höher sein.

Bei 10–20 % aller Frauen steigt die Infektion des Zervix über die Gebärmutterschleimhaut bis zur Salpingitis und dem Beckenperitoneum auf und löst eine Adnexitis aus. Auch Chlamydien oder Darmbakterien können zu einer Adnexitis führen. 

Bei etwa 15–25 % aller heterosexuellen Männer und bei zirka 35–50 % aller Frauen, die an einer Gonorrhoe erkrankt sind, besteht eine gleichzeitige Infektion mit Chlamydia trachomatis.

Bei Granuloma inguinale handelt es sich um eine seltene Infektion im Perineum. Sie wird durch das Bakterium Klebsiella granulomatis ausgelöst. Charakteristische Anzeichen für diese Krankheit sind langsam fortschreitende Hautläsionen. Diese sind kräftig rot, angehoben, oft vereitert, aber schmerzlos. 

Die Diagnose wird mit Hilfe von klinischen und mikroskopischen Kriterien gestellt. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika. Meistens handelt es sich dabei um Makroliden, Tetrazyklinen, Makroliden oder Trimethoprim beziehungsweise Sulfamethoxazol.

Durch K. granulomatis ausgelöste Infektionen sind extrem selten.  Sie wurden in der Vergangenheit  in Gebieten wie Australien, Papua Neuguinea, dem Süden Afrikas, der Karibik und Teilen von Brasilien sowie in Indien beobachtet.

Lymphogranuloma venerum (LGV): Hierbei handelt es sich um eine durch die Serotypen L1, L2 und L3  der Bakterien Chlamydia trachomatis ausgelöste Krankheit. Sie ist durch kleine, oft asymptomatische Hautläsionen charakterisiert sowie durch eine regionale Lymphadenopathie im Becken oder in der Leiste. Sollte die Erkrankung durch Analsex ausgelöst werden, kann dies zu einer schweren Proktitis führen. 

Unbehandelt kann es bei LGV zu einer Blockade des Lymphflusses sowie chronischer Schwellung des Genitalgewebes kommen. 

Die Diagnose wird in der Regel durch klinische Befunde gestellt. In den meisten Fällen ist auch eine labormedizinische Bestätigung mit serologischen Verfahren oder IFT möglich. 

Die Behandlung erfolgt durch ein 21 Tage lange Einnahme von Tetrazyklin oder Erythromycin.

LGV hat in Deutschland - insbesondere in einigen Metropolregionen - unter Männern, die Sex mit Männern haben, in den vergangenen Jahren eine epidemische Verbreitung erfahren. LGV ist in Teilen Afrikas, Indiens, Südostasiens und der Karibik endemisch. Es wird bei Männern erheblich öfter als bei Frauen diagnostiziert. In Nordamerika, Europa sowie Australien wird unter Männern, die gleichgeschlechtlichen Sex haben, verstärkt LGV gemeldet.


Syphilis wird durch Treponema pallidum verursacht. Hierbei handelt es sich um Spirochäte, die außerhalb des menschlichen Körpers nicht lange überleben können. Das Bakterium dringt durch Schleimhäute oder die Haut in den Körper ein und verbreitet sich dort sehr schnell. Die sexuell übertragbare Krankheit Syphilis ist durch drei aufeinanderfolgende klinische, symptomatische Stadien charakterisiert. Diese sind wiederum durch Perioden asymptomatischer latenter Infektion unterteilt. 

Häufig auftretende Symptome sind Aortenkrankheiten, genitale Ulzera, Hautläsionen, Meningitis und neurologische Syndrome. Die Erstellung der Diagnose erfolgt mit Hilfe von serologischen Tests und ergänzenden Untersuchungen. Diese richten sich nach dem Krankheitsstadium. Bei der Therapie von Syphilis ist Penicillin das Mittel der Wahl.

Syphilis tritt in drei Stufen auf:

  • Primär

  • Sekundär

  • Tertiär

Zwischen den Stufen gibt es lange Latenzzeiten. Infizierte Menschen sind während den ersten beiden Stufen ansteckend.

In der Regel wird die Infektion durch sexuellen Kontakt übertragen. Sie kann aber auch auf nicht sexuellem Weg durch Hautkontakt oder transplazentar übertragen werden und kongenitale Syphilis auslösen. 

Das Übertragungsrisiko besteht bei einem einzelnen Sexualkontakt zu einer Person mit einer primären Syphilis zu 30 % und bei einer infizierten Mutter auf den Fötus zu 60–80 %.

Bei Ulcus molle handelt es sich um eine Infektion der genitalen Haut beziehungsweise Schleimhaut durch Haemophilus ducreyi. Sie ist charakterisiert durch Papeln, schmerzhafte Ulzera und eine Vergrößerung der inguinalen Lymphknoten, welche zur Eiterbildung führen. 

Die Diagnose erfolgt meistens klinisch, weil sich die Aufzucht von Erregern schwierig gestaltet. 

Die Therapie erfolgt mit Antibiotika wie einem Makrolid (Azithromycin oder Erythromycin), Ciprofloxin oder Ceftriaxon.

Ulcus molle als eine der sexuell übertragbare Krankheiten tritt in den Industrieländern eher selten auf. Diese Infektion ist aber in weiten Teilen der Dritten Welt eine häufige Ursache von Genitalulzera. Sie wird oft von Männern durch Prostituierte erworben.

Das Humane Papillomavirus (HPV) verursacht Warzen. Einige HPV-Typen verursachen Hautwarzen, andere wiederum erhöhte beziehungsweise flache Genitalwarzen. Die Infektion mit bestimmten HPV-Typen kann bei Frauen zu Gebärmutterhalskrebs führen. 

Die Diagnose von Warzen erfolgt klinisch. Es existieren zwar multiple Behandlungsmöglichkeiten, aber nur wenige davon sind wirksam. Und das auch nur unter der Voraussetzung, dass sie wiederholt über Wochen bis hin zu Monaten angewendet werden. 

Bei Patientinnen und Patienten mit intaktem Immunsystem können Genitalwarzen von alleine wieder verschwinden. Bei Personen mit geschwächtem Immunsystem können sie hingegen persistieren und sich gar weiter ausbreiten. Es gibt eine Reihe an Impfstoffen gegen viele der HPV-Stämme, die Krebs und Genitalwarzen verursachen können.

HPV ist die häufigste sexuell übertragbare Krankheit: Rund 80 % aller sexuell aktiven Männer und Frauen bekommen das Virus. Innerhalb von ein bis zwei Jahren verschwinden die meisten HPV-Infektionen, aber einige bleiben.

Bei Herpes genitalis handelt es sich um eine sexuell übertragbare Infektionskrankheit, die durch das humane Herpesvirus 1 oder 2 ausgelöst wird. Es verursacht meist geschwürig verändernde, genitale Läsionen. Die Diagnose erfolgt klinisch mit labordiagnostischer Bestätigung durch Viruskultur, serologische Tests oder PCR. Die Therapie erfolgt mit Medikamenten, die gegen Viren wirksam sind.

In den Industriestaaten stellt genitaler Herpes die häufigste ulcerative beziehungsweise Infektion dar. 

Nach der initialen Infektion persistiert das Herpes-simplex-Virus (HSV) latent in Spinalnervenganglien, aus denen es hin und wieder auch austreten kann. Wenn das HSV auftaucht, kann es zu Läsionen im Genitalbereich führen. Die Übertragung tritt durch den Kontakt mit den Läsionen auf oder über Haut-zu-Haut-Kontakt mit infizierten Sexualpartnern.

Schwangere Frauen mit Herpes genitales können HSV  auf den Fötus oder das neugeborene Kind übertragen. Normalerweise wird das HSV im Zuge  der Geburt durch den Kontakt mit HSV-haltigen Vaginalsekreten übertragen. Im Allgemeinen wird das Virus selten durch die Plazenta übertragen. Mütter mit einer neu erworbenen HSV-Genitalinfektion haben ein höheres Risiko, HSV auf ihr Neugeborenes zu übertragen. Die meisten Frauen, die HSV auf ihr Neugeborenes übertragen, weisen zum Zeitpunkt der Entbindung keine Symptome einer HSV-Infektion aus. Wobei die neonatale HSV-Infektion eine ernste, potenziell sogar tödliche Infektion darstelle

Eine HIV-Infektion kommt durch eines von zwei ähnlichen Retroviren HIV-1 und HIV-2 zustande. Diese zerstören unter anderem CD4+-Lymphozyten und beeinträchtigen die zellvermittelte Immunität. Dadurch wird das Risiko sowohl für bestimmte Infektionen als auch maligne Erkrankungen erhöht. 

Die Primärinfektion kann eine fieberhafte Krankheit auslösen. Diese bezeichnet man als akutes retrovirales Syndrom. Das Risiko von Folgeerscheinungen – die mit der Immunschwäche zusammenhängen – ist umgekehrt proportional zur Anzahl der CD4+ Lymphozyten. 

HIV kann sowohl das Gehirn, die Nieren, die Keimdrüsen, die Nieren als auch das Herz direkt schädigen. Dies kann zu kognitiven Beeinträchtigungen, Hypogonadismus, Niereninsuffizienz und Kardiomyopathie führen. Manifestationen reichen von einem asymptomatischen Trägerstatus bis zu AIDS. Dieses “Erworbene Immunschwächesyndrom" ist durch schwere opportunistische Infektionen oder Tumorerkrankungen definiert. 

Eine Infektion mit dem HIV-Virus kann durch Antikörper-, Nukleinsäuren- (HIV RNA) oder HIV-1-Antigennachweis (p24) bzw. HIV-2-Antigennachweis (p26) diagnostiziert werden. Die Therapie zielt darauf ab, die HIV-Replikation unter Anwendung von Kombinationen aus zwei oder mehr Medikamenten, die die HIV-Enzyme hemmen, zu unterdrücken. Die Therapie kann die Immunfunktion bei den meisten Patientinnen und Patienten wiederherstellen, insofern die Unterdrückung der Replikation aufrechterhalten werden kann. 

HIV-1 ist die Ursache für die meisten HIV-Infektionen weltweit. Aber HIV-2 löst einen erheblichen Anteil aller Infektionen überwiegend in Westafrika und in Ländern aus, in die eine vielköpfige Migration aus Westafrika stattfindet, wie zum Beispiel Portugal. Dort wo beide Erreger vorherrschen, können HIV-1 und HIV-2 zu Koinfektionen bei ein und derselben Person führen. HIV-2 erscheint weniger ansteckend als HIV-1.

Molluscum contagiosum besteht aus einer Ansammlung rosaner, glatter, kuppelförmiger, wächserner oder perlenartiger und eingedellter Papeln mit einem Durchmesser von 2–5 mm. Ursache für diese Infektion ist das Molluscum-Contagiosum-Virus. Hierbei handelt es sich um ein Pockenvirus, das häufig eine lokalisierte, chronische Infektion auslöst. Die Diagnose erfolgt klinisch. Die Therapie zielt darauf ab, eine Verbreitung zu verhindern beziehungsweise kosmetisch oder optisch inakzeptable Läsionen zu entfernen.  

Die Infektion kommt durch direkten Kontakt zustande. Die Verbreitung erfolgt durch Autoinokulation sowie  über Infektionsträger wie zum Beispiel einem benutzten Handtuch. Molluscum contagiosum kommt besonders bei Kindern häufig vor. Erwachsene infizieren sich durch engen Haut-zu-Haut-Kontakt mit einer mit diesem Virus infizierten Person. Patientinnen und Patienten mit geschwächtem Immunsystem können eine stärker ausgeprägte Infektion entwickeln.

Es gibt viele andere Krankheiten beziehungsweise Infektionen wie zum Beispiel Amöbiasis, Campylobacteriose, Shigellose, Salmonellose und Giardiasis. Sie  werden zwar nicht als sexuell übertragbare Krankheiten angesehen, aber können ebenfalls sexuell übertragen werden.

Die Erreger werden bei sexuellen Aktivitäten von Mensch zu Mensch übertragen. Einige sexuell übertragbare Krankheiten verursachen Infektionen (zum Beispiel bei Gonorrhoe- oder Chlamydien-Infektion) oder Ulzerationen (zum Beispiel bei Herpes simplex oder Syphilis), welche Menschen die Übertragung anderer Krankheiten wie zum Beispiel HIV anfällig machen.

Die sexuell übertragbare Krankheiten-Prävalenz ist  in den meisten Teilen der Welt nach wie vor hoch - trotz diagnostischer und therapeutischer Fortschritte. So treten in den USA jährlich etwa 20 Millionen neue Fälle von sexuell übertragbaren Krankheiten beziehungsweise Infektionen auf.

Es gibt mehrere Risikofaktoren, die die Gefahr einer Ansteckung mit einer sexuell übertragbaren Krankheit erhöhen:

  • Ungeschützter Geschlechtsverkehr (mit verschiedenen Partnern)

  • Eine unzureichende Finanzierung für die Entwicklung und Durchführung neuer Tests und Behandlungen

  • Die Prädisposition für eine Reinfektion, wenn beide Sexualpartner sich nicht gleichzeitig behandeln lassen

  • Eine vorzeitig beendete Behandlung, die zu einer Entwicklung von resistenten Organismen führen kann

  • Internationale Reiseaktivitäten, die eine schnelle weltweite Verbreitung von sexuell übertragbaren Krankheiten ermöglichen

In vielen Fällen verursachen sexuell übertragbare Krankheiten keine Beschwerden. Darum bleiben Sie lange Zeit unbemerkt und unbehandelt. Einige sexuell übertragbare Krankheiten wie zum Beispiel bei Chlamydien oder Gonorrhoe können teilweise zu schweren Folgeschäden wie Unfruchtbarkeit  oder einer Krebserkrankung wie zum Beispiel durch HPV führen. Wenn schwangere Frauen infiziert werden, kann es – je nach Erreger – zum Beispiel zu Fehlbildungen des Kindes oder zu einer Fehlgeburt kommen.

Typische Symptome bei sexuell übertragbaren Krankheiten sind:

  • allgemeine Krankheitszeichen wie zum Beispiel Appetitlosigkeit, Fieber und Müdigkeit

  • Ausfluss,

  • entzündliche Schwellungen der Lymphknoten in der Leistengegend,

  • Geschwüre im Genitalbereich (Ulzerationen),

  • Juckreiz im Genitalbereich

  • Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen,

  • Schmerzen im Unterbauch

  • Schwellung am Hodensack

  • Zyklusstörungen

Sexuell übertragbare Krankheiten werden unter unterschiedlichen Begleitumständen diagnostiziert. Oft sind dabei die diagnostischen Möglichkeiten begrenzt oder die Nachsorge von Patientinnen und Patienten ist nicht gesichert. Die Identifikation des ursächlichen Erregers wird oft nicht angestrebt. Die Diagnose erfolgt häufig ausschließlich aufgrund klinischer Kriterien.

Diagnostische Tests können sowohl Gram-Färbung als auch Kultur oder Labortests wie Nukleinsäureamplifikation-Tests umfassen. Eine diagnostische Untersuchung erfolgt öfter in den folgenden Fällen:

  • wenn die Diagnose unklar ist

  • wenn die Infektion einen schweren Verlauf annimmt

  • wenn die anfängliche Behandlung nicht effektiv ist

  • andere Gründe wie zum Beispiel psychosoziale Gründe, unter anderem extreme psychische Belastung und Depression

Diagnostische Verfahren sind häufig nur begrenzt oder überhaupt nicht verfügbar. Es kann zusätzlich vorkommen, dass die Nachbetreuung der Patientinnen und Patienten unsicher ist. Daher erfolgt die initiale Therapie oft krankheitsbezogen, das heißt, gerichtet auf das Erregerspektrum, das das klinische Syndrom am ehesten verursacht.

Die meisten sexuell übertragbaren Krankheiten können heute erfolgreich mit Medikamenten behandelt werden. Jedoch stellen Resistenzen bestimmter Bakterien gegen Arzneimittel ein zunehmendes Problem dar.


Menschen, die aufgrund einer sexuell übertragbaren Krankheit behandelt werden, sollten solange auf Geschlechtsverkehr verzichten, bis die Infektion bei ihnen und ihrem/ihrer Sexualpartner:in, der/die gleichzeitig behandelt werden sollten, abgeklungen ist.

Die Qualität von Kontrolle und Nachsorge von sexuell übertragbaren Infektionen hängt ab von

  • geeigneten Einrichtungen und geübtem Personal zur Diagnose und Therapie

  • Programmen des öffentlichen Gesundheitsdienstes zum Auffinden und Behandeln aktueller sowie kurz zurückliegender Sexualpartner der Erkrankten

  • Nachsorgeoptionen für die behandelten Patientinnen und Patienten, um sicherzustellen, dass diese vollständig geheilt wurden

  • Aufklärung von Beschäftigten im Gesundheitswesen und der Öffentlichkeit

Referenzen

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