Stichwort HPV-Test Workflow: Im Jahr 2017 wurden in Deutschland 14 509 Frauen mit der Diagnose Gebärmutterhalskrebs im Krankenhaus behandelt.1 Um die Häufigkeit von Gebärmutterhalserkrankungen in Deutschland zu reduzieren, wird seit dem 1. Januar 2020 Frauen die Früherkennung als organisiertes Screeningprogramm angeboten. Das daraus resultierende zusätzliche Testaufkommen in Höhe von 4,5 Millionen Tests (2020) stellt Medizinlabore in Zeiten von möglichen Pandemien und zunehmenden Fachkräftemangels zusätzlich unter Leistungs-, Zeit- und wirtschaftlichen Erfolgsdruck. Dieser Beitrag verschafft Ihnen Hintergrundwissen über das Krankheitsbild Gebärmutterhalskrebs, gibt einen kurzen Überblick über das organisierte Gebärmutterhalskrebs-Screening Und er zeigt auf, wie Sie mithilfe der Laborsysteme von Roche am Beispiel von HPV-Tests Ihr Labor durch Automatisierung Ihrer Workflows fit für die Zukunft machen. Interessiert?

Das Zervixkarzinom beziehungsweise der Gebärmutterhalskrebs zählt zu den Krebsarten, die sich einerseits durch eine Impfung gegen diese Krankheit auslösenden Humane Papillomviren (HPV) und andererseits durch regelmäßige Früherkennung verhindern lassen. Dabei ist das Infektionsrisiko für Frauen bis zum Alter von zirka 30 Jahren am größten.

Eine HPV-Infektion verläuft in der Regel unbemerkt, denn sie verursacht keine Beschwerden. Erfreulicherweise heilt sie meistens von alleine aus. In den selteneren Fällen hingegen kann eine HPV-Infektion nach Jahren eine Krebserkrankung auslösen. Es dauert allerdings durchschnittlich 10 bis 15 Jahre, bis es zu einer Bildung von Gebärmutterhalskrebs kommt.

Eine regelmäßige Krebsfrüherkennung macht es möglich, dass frühe Formen des Zervixkarzinoms erkannt und mit guten Heilungsaussichten behandelt werden können. Um diese Krankheit in Deutschland weiter zurückzudrängen, wird die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs seit dem 1. Januar 2020 als organisiertes Screening-Programm angeboten.

Die Neugestaltung der Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung basiert auf den "Europäischen Leitlinien für die Qualitätssicherung des Zervixkarzinom-Screenings" sowie , die im Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz (KFRG) von 2013 berücksichtigt wurden.

Die vom Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA; ) neu gestaltete Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung beruht auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen inklusive der oben genannten Europäischen Leitlinien. Alle Inhaltsvorgaben des Screening-Programms für Gebärmutterhalskrebs sind in der G-BA-Richtlinie von 2018 für organisierte Krebs-Früherkennungsprogramme dokumentiert.

Die Früherkennung eines Zervixkarzinoms erfolgt auf zwei Arten: Bei Frauen bis 34 Jahre durch einen Pap-Test. Und bei Frauen ab 35 Jahren durch eine Kombination aus Pap-Test und HPV-Test.

Beim Pap-Test macht die Ärztin oder der Arzt einen Abstrich vom Muttermund und Gebärmutterhalskanal, der auf Zellveränderungen hin untersucht wird. Ist der Test negativ, ist der Abstrich unauffällig. Und die Patientin kommt ein Jahr später erneut zur Vorsorgeuntersuchung. Weist der Test Zellveränderungen auf, sind weitere Tests erforderlich, damit eine sichere Diagnose erfolgen kann.

Durch den ergänzenden HPV-Test kann herausgefunden werden, ob eine HPV-Infektion vorliegt oder nicht. Hier erfolgt der Abstrich im Gebärmutterhals. Fällt das Testergebnis negativ aus, ist das Risiko für die Patientin äußerst gering, in den folgenden Jahren an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Fällt es hingegen positiv aus, ist das Krebsrisiko erhöht und es sind weitere Untersuchungen erforderlich.

Er untersucht das per Abstrich entnommene Zellmaterial auf das Vorhandensein von körpereigenen Stoffen (Biomarker) in Krebszellen sowie deren Vorstufen. Ist der Befund positiv, ist die Patientin an einem Zervixkarzinom erkrankt.

Roche Diagnostics bietet Ihnen verschiedene klinisch validierte HPV- und Biomarker-Tests zur Diagnostik von Zervixkarzinomen an.

  • Mit unseren identifizieren Sie die 14 relevanten hoch-Risiko Genotypen mit dem gleichzeitigen individuellen Ergebnis der beiden Hochrisiko-HPV-Typen Genotypen HPV 16 und HPV 18. Und können so das Risiko von einer Patientin, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, sicherer und genauer diagnostizieren.

  • Mit unseren detektieren Sie die p16/Ki-67 Biomarker und identifizieren in der Triage Patientinnen mit bereits vorhandenen zervikalen Läsionen (p16/Ki-67 positiv), welche am meisten von einer Kolposkopie profitieren können.

  • Mit unseren weisen Sie hingegen das Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein einer CIN3+ Läsion (p16 positiv) in Gewebeproben, die im Zuge einer Differentialkolposkopie entnommen wurden.

Für den Abstrich, Transport, die Verarbeitung und Lagerung von endozervikaler Proben mit den cobas® 5800, 6800 und 8800 Systemen stehen Ihnen verschiedene Medientypen zur Verfügung.

Beim erfolgt der Abstrich per Abstrichbesen oder mit Spatel und Abstrichbürste. Es sollte bei 2 bis 30°C eingelagert werden – sowohl mit als auch ohne Probenmaterial. Das Probenmaterial kann im Roche Cell Collection Medium bei 2 bis 30°C bis zu 3 Monate lang aufbewahrt werden. Im Medium befindet sich eine flüssige Lösung unter anderem für die zytologische Entnahme von Gebärmutterhalsproben.

Die ThinPrep Pap Test PreservCyt Lösung ist ein Entnahme- und Transportmedium unter anderem für gynäkologische Proben für bestimmte Tests auf humane Papillomaviren (HPV). Die Ärztin oder der Arzt entnimmt mithilfe eines Zervix-Probeentnahmeinstruments eine gynäkologischen Probe. Diese wird in ein Fläschchen mit PreservCyt-Lösung gegeben. Das ThinPrep-Probenfläschchen wird dann verschlossen, beschriftet und an ein Labor mit ThinPrep-Prozessor geschickt. Hierbei handelt es sich um ein zytologisches Präparationsgerät zur Herstellung von Objektträgern zur mikroskopischen Untersuchung. Das Probenmaterial kann bei 2–30°C bis zu 3 Monate lang aufbewahrt werden.

Hierbei handelt es sich um einen Pap-Test auf Flüssigbasis. Das SurePath™ Entnahmefläschchen wurde entwickelt, um Ärztinnen und Ärzten die bequeme Entnahme von Proben für das Pap-Screening und molekulardiagnostische Tests zu ermöglichen. Das Probenmaterial kann bei 2–30°C bis zu 6 Wochen lang aufbewahrt werden.

Wie können Labore bei steigendem Probenaufkommen den wachsenden Zeit-, Kosten- und wirtschaftlichen Erfolgsdruck bei gleichzeitig steigenden Fachkräftemangel meistern? Ganz einfach: Indem Sie zum Beispiel Ihren HPV-Test Workflow mit Laborsystemen von Roche automatisieren. Wie folgende Datei zeigt, besteht der traditionelle Workflow eines Labortests aus bis zu 43 zeitaufwändigen, manuellen und kostenintensiven Arbeitsschritten.

Diese hohe Anzahl kann, wie die folgenden Ausführungen belegen, um bis zu 86 % reduziert werden.

Beginnen wir mit der Automatisierung vom HPV-Test Workflow in der Präanalytik. Für kleinere Labore eignet sich dafür unser , für mittlere und große unser . Durch die Standardisierung und Automatisierung zahlreicher Arbeitsschritte, die erstaunlicherweise bis heute in vielen Laboren vom Personal nach wie vor manuell ausgeführt werden, vermeiden Sie Kontaminationen. Und reduzieren die menschliche Fehlerquote, die beim Probeneingang, der Aliquotierung und bei der Probenvorbereitung entstehen kann, quasi auf null.

Das cobas® p 480 Instrument für kleinere Labore ist eine Stand-alone-Lösung für die automatische Probenvorbereitung. Es verarbeitet pro Lauf bis zu 94 Proben – in weniger als 30 Minuten. Das cobas® p 480 Instrument reduziert den manuellen Zeitaufwand für Flüssig-Zytologieproben um 50 % und erhöht die Effizienz der Arbeitsschritte.

Der beim cobas® prime Präanalytiksystem automatisierte Arbeitsablauf unterstützt das Laborpersonal, Kontaminationen, Anwender- und Bearbeitungsfehlern zu vermeiden, die bei Probeneingang, der Aliquotierung, Probenvorbereitung sowie Reagenzvorbereitung auftreten können. Mit unserem cobas® prime Präanalytiksystem verarbeiten Sie in einer 8-Stunden-Schicht bis zu 1.600 Proben. Mit diesem hohen Durchsatz eignet es sich ideal für mittlere und große Labore.

Für die Automatisierung vom HPV-Test Workflow in der Analytik stehen drei Laborsysteme zur Verfügung: das für kleinere Labore sowie das, und das für mittlere und große Labore mit hohem Durchsatz.

Der HPV-Test Workflow mit dem cobas® 5800 System: bei diesem System handelt es sich um eine Lösung für kleinere Labore, die ihre Performance deutlich erhöhen möchten. Es eignet sich aber auch für mittlere und größere Labore, die ein kompaktes, flexibles PCR-Analysesystem als Erweiterungsoption suchen. Beim cobas® 5800 liegen die ersten Ergebnisse innerhalb von 2 Stunden 45 Minuten vor. Nachfolgende Läufe mit je weiteren 24 Ergebnissen erfolgen nach je 60 weiteren Minuten. In einer 8-Stunden-Schicht verarbeiten Sie insgesamt bis zu 144 Testergebnisse.

Der HPV-Test Workflow mit dem cobas® 6800 System: Hier liegen Ihnen erste Ergebnisse für einen Lauf von 96 Testergebnissen bereits innerhalb von 3,5 Stunden vor. Nachfolgende Läufe mit je weiteren 96 Testergebnissen erfolgen nach je 90 weiteren Minuten. In einer 8-Stunden-Schicht verarbeiten Sie insgesamt bis zu 384 Testergebnisse. Die Walk-Away-Time beträgt 8 Stunden, in dem das Laborpersonal wertschöpfende Tätigkeiten nachgehen kann.

Wie folgende Datei zeigt, können Sie durch die Workflow-Konfiguration mit dem cobas® prime Präanalytiksystem und dem cobas® 6800 System die manuell durchzuführenden Arbeitsschritte von 43 auf 6 reduzieren, dies entspricht einer Reduktion der manuell ausgeführten Arbeitsschritte um 86 %!

Der HPV-Test Workflow mit dem cobas® 8800 System: Hier erfolgen die ersten Ergebnisse für einen Lauf von 96 Testergebnissen auch bereits innerhalb von 3,5 Stunden. Weitere Läufe mit je 96 Testergebnissen erfolgen jeweils nach 30 Minuten. In einer 8-Stunden-Schicht verarbeitet das cobas® 8800 System bis zu 960 Testergebnisse. Und die Walk-Away-Time ist wie beim cobas® 6800 System ebenfalls sehr lang: Innerhalb von 8 Stunden benötigt das System lediglich einmal personelle Zuwendung für eine kurze Abfallbeseitigung.

Referenzen

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